Sehr oft stellen uns Kunden die Frage, wie groß Ihr Kamin denn sein muss damit ihre Räume genügend beheizt werden.
Mithilfe einer Berechnungsformel können sie schnell und einfach herausfinden, welche Wärmeleistung (Nennwärmeleistung) für Ihren Wohnraum benötigt wird damit es in Ihren Wohnräumen zukünftig angenehm warm und nicht viel zu heiß oder zu kalt sein wird.
Dabei sollten Sie die folgenden Faktoren die das tatsächliche Raumheizvermögen eines Ofens beeinflussen beachten:
- Die Größe des Aufstellraums bzw. der zu beheizenden Räume
- der Isolierungsgrad der Räume, die erwärmt werden sollen
- die Menge an Feuerholz, die für den Holzabbrand verwendet wird
- die Qualität des Brennholzes
- Der Wirkungsgrad des Kamins
1. Die Größe des Aufstellraums bzw. der zu beheizenden Räume
Die Größe des Raumes bzw. der zu beheizenden Räume ist hier entscheidend. Für einen Kamin wird hier das Volumen dieser Räume errechnet.
Des Weiteren muss eine Mindestgröße des Aufstellraums gegeben sein. Das hat sicherheitsrelevante Gründe:
Für den Verbrennungsvorgang wird aus der Umgebungsluft der Sauerstoff entnommen. Daher sagt man, dass pro KW-Leistung mindestens 4 m³ Raum vorhanden sein müssen (die Berechnung bezieht sich nicht auf raumluftunabhängige Modelle).
Pro erzeugtem kW werden ca. 4 m³ Luft benötigt, wenn der Ofen z.B. 5 Stunden brennt und durchgängig mit 2 kg Holz (8 kW) befeuert wird, benötigen Sie ca. 160 m³ sauerstoffreiche Luft.
Beachten Sie also vor dem Kauf die Mindestgröße Ihres Aufstellraums!
2. Der Isolierungsgrad der Räume, die erwärmt werden sollen
Der Wärmebedarf des Aufstellraums hängt neben der Größe des Raums von vielen Faktoren wie der Wärmedämmung der Außenwände, der Lage des Raums im Gebäude, der Anzahl und Art der Fenster usw. ab.
Als Faustformel gilt (bei einer Raumhöhe von 2,50 m):
- Bei älteren Gebäuden (Baujahr vor 1977 ohne Wärmeschutzstandard) 1kW/6- 8m²
- Bei neueren Gebäuden 1kW/10m²-12
- Bei Gebäuden mit Niedrigenergie oder Passivstandard 1kW/14-20m²
3. Die Menge an Feuerholz, die für den Holzabbrand verwendet wird
Bei der Leistungsbeschreibung eines Ofens wird meist die Nennwärmeleistung genannt. Dabei handelt es sich um eine Richtgröße, die die maximale Wärmeleistung im Dauerbetrieb beschreibt. Da es sich hier um einen im Labor entwickelten Prüfwert handelt, muss man in der Praxis vielmehr die Menge an aufgelegtem Feuerholz betrachten.
Die Leistung des Ofens ist fast ausschließlich auf die Holzmenge, Holzart und Holzfeuchte zurückzuführen.
Bei einer Zuführung von 1 kg Holz mit einem Feuchtegehalt unter 20% ist mit einer Feuerungsleistung von ca. 4 kW zu rechnen. Bei 2 kg Holz sind es 8 kW.
Je nach Wirkungsgrad des Ofens errechnet sich daraus wiederum die Warmluft- und Strahlungsleistung.
4. Die Qualität des Brennholzes
Die verschiedenen Holzarten unterscheiden sich im Heizwert und Brennverhalten.
Beispielsweise brennen Nadelhölzer wie Kiefer und Fichte schneller an und haben einen etwas höheren Heizwert als Laubhölzer wie Buche und Birke.
Allerdings ist die Massedichte von Nadelhölzern geringer als die von Laubhölzern. Das bedeutet also, dass die Scheite schneller abbrennen und somit häufiger nachgelegt werden muss. Des Weiteren nehmen die Scheite mehr Raum ein. Sowohl im Brennraum als auch im Lagerraum.
Außerdem enthalten Nadelhölzer Harz das beim Verbrennen spritzt. Somit wird die Sichtscheibe verschmutzt und beim Öffnen der Ofentür kann die spritzende Glut gefährlich werden.
Daher ist Nadelholz zum Anfeuern besser geeignet während Laubholz besser zum Heizen geeignet ist.
Dabei liegt die optimale Scheitlänge bei etwa 25-33cm – je nach Maß der Brennkammer.
Achten Sie darauf dass Ihr Feuerholz immer trocken ist.
Wenn ihr Feuerholz zu feucht ist muss der Ofen zunächst einmal seine Energie verwenden um die Feuchtigkeit zu verdampfen. Daher geht diese verbrauchte Energie erst einmal nicht in den Raum und es dauert lange bis der eigentliche Heizeffekt beginnt.
Zusätzlich entsteht bei der Verbrennung von feuchtem Holz sehr viel Qualm, der wiederum Ihre Nachbarn stören könnte und auch die Sichtscheibe beschmutzt. Im schlimmsten Fall können Schäden an Ihrem Kaminofen entstehen. Bitte achten Sie daher auf eine geringe Restfeuchte in Ihrem Holz.
5. Der Wirkungsgrad des Kamins
Der Wirkungsgrad gibt die Effizienz ihres Kaminofens an wenn er im Vollbetrieb arbeitet. Die Dimension Ihres Kaminofens sollte so klein wie möglich ausfallen damit Sie hohe Wirkungsgrade erzielen um somit kostengünstig und ökologisch sinnvoll zu heizen. Auch werden bei einem heißen Abbrand weniger Schadstoffe ausgestoßen.
Ist ihr Kamin zu groß so wird er nur gedrosselt beheizt. Das führt zu vermehrtem Kondensatbefall ihres Schornsteins und zu einer verringerten Heizleistung.
Haben Sie noch weitere Fragen? Gerne beantworten wir Ihnen alle weiteren Fragen zur richtigen Auswahl des Kaminofens